Erfolgreicher Abschluss des ersten Jahrgangs von „LU can learn“
18.06.2025

Erfolgreicher Abschluss des ersten Jahrgangs von „LU can learn“

Im April 2024 ging das Projekt “LU can learn” an den Start. Das Ziel: Junge Menschen fit zu machen für einen Schulabschluss. Jetzt hat der erste Jahrgang erfolgreich die Berufsreifeprüfung abgelegt. Für das nächste Schuljahr werden ab sofort Anmeldungen entgegengenommen.

Kein Frontalunterricht, sondern Lernen in Kleingruppen, individuelle Förderung, dazu Praktika und  Angebote zur Persönlichkeitsbildung – das umfasst grob skizziert das Angebot von „LU can learn“. Ein erfolgreiches Konzept, denn vier junge Erwachsene haben im Mai 2025 erfolgreich ihre „Nichtschülerprüfung“ abgelegt. „Besonderer Partner für das Projekt ist die Volkshochschule Ludwigshafen. Hier haben unsere Lernenden die Prüfungen abgelegt und eine sehr gute Unterstützung durch die Dozierenden erhalten“, berichtet Projektleiterin Jana Sand.

Ein Jahr lang haben die vier von montags bis freitags im Heinrich Pesch Haus den Unterricht besucht. „Auf dem Stundenplan standen Mathematik, Deutsch, Sozialkunde, Erdkunde und Biologie“, erläutert Projektkoordinator Max Berger. Den Unterricht übernahm ein Team von rund 20 Ehrenamtlichen. „Die Ehrenamtlichen und ihr großes Engagement sind das Herzstück und der Schlüssel zum Erfolg von `LU can learn´“, betont Berger. „Wir haben geschaut, wo die Lernenden stehen, was sie brauchen und wie sie am besten lernen“, berichtet Lena Urhahn, eine der Ehrenamtlichen, von ihren Erfahrungen. Für die Lehramtsstudentin war das Unterrichten bei „LU can learn“ „sehr erfüllend“.

Mehr als nur ein Schulabschluss

„Ich habe hier sehr gut lernen können“, berichtet Clarissa Odelga, eine der vier erfolgreichen Teilnehmenden. Die ruhige Atmosphäre und der direkte Kontakt zu den Lehrenden haben ihr besonders gefallen. Während des Schuljahrs hat sie ein Praktikum absolviert, einmal eine Woche am Stück und danach einen Tag wöchentlich beim selben Arbeitgeber. „Auch das gehört zu unserem Konzept“, erläutert Dr. Michael Böhmer, Vorstand der Stiftung Jugend.Hafen. „Denn es geht bei `LU can learn´ nicht nur um den Abschluss, sondern auch um Persönlichkeitsbildung. Soziale und kommunikative Grundkompetenzen sollen gefördert werden“. Dies geschieht zum einen durch die Vermittlung alltagsspezifischer Kompetenzen, der persönlichen Reflexion des eigenen Lebens und eigener Ziele sowie über Berufsperspektiven, zum Beispiel durch Praxistage in Kooperation mit Unternehmen.

Die vier Absolvent*innen des ersten Jahrgangs wollen nun entweder eine Lehre machen oder als nächsten Schritt ihren Realschulabschluss nachholen.

Chance auf gute Bildung

Hinter dem Projekt stehen das Heinrich Pesch Haus und die Ludwigshafener Stiftung Jugend.Hafen. „Die Stiftung unterstützt Jugendliche und junge Erwachsene, die sozial schwächer gestellt sind.“, erläutert Stiftungsvorstand Böhmer. Keinen Abschluss zu haben, bedeute gleichzeitig eine ungewisse und oft schwierige berufliche und persönliche Zukunft. „Mit `LU can learn´ ermöglichen wir jungen Menschen eine Chance auf gute Bildung“, so Böhmer.

Vorbild für das Projekt ist „Das andere Schulzimmer“ in Mannheim, durch dessen Arbeit bereits seit 2018 zahlreiche junge Menschen ihren Schulabschluss nachholen konnten. „Mit dem `anderen Schulzimmer´ besteht eine sehr gute Kooperation, die bei der Entwicklung von `LU can learn´ zentral war und ist“, sagt Jana Sand. Unterstützt wird „LU can learn“ von zahlreichen Förderinnen und Förderern sowie verschiedenen Spenderinnen, denn es ist ein rein spendenbasiertes Projekt.

Lernende und Ehrenamtliche für zweiten Durchlauf gesucht

Nach dem gelungenen Auftakt steht bereits der zweite Durchlauf in den Startlöchern: Am 28. Juli 2025 beginnt eine neue Gruppe mit dem Projekt – diesmal mit zehn bis zwölf Teilnehmenden. Nach einer Vorbereitungsphase während der Sommerferien beginnt der Unterricht im September. Der Abschluss ist für den 23. April 2026 geplant.

Anmeldungen von jungen Menschen, die ihren Schulabschluss nachholen wollen, sind ab sofort möglich. Ebenso werden ehrenamtliche Lehrende gesucht. (ako)

Kontakt: Max Berger, E-Mail bergerm@hph.kirche.org, Telefon 0621 5999-107

Bild (HPH): (von links) Dr. Michael Böhmer, Lena Urhahn, Max Berger, Clarissa Odelga und Jana Sand

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