In Deutschland erreichen jedes Jahr trotz der allgemeinen Schulpflicht viele Jugendliche keinen Berufsreifeabschluss. Bundesweit sind es laut einer Studie des Bildungsforschers Klaus Klemm 6,2% (2021), das entspricht rund 50.000 Menschen. Keinen Abschluss zu haben bedeutet gleichzeitig eine ungewisse und oft schwierige berufliche und persönliche Zukunft. Das Heinrich Pesch Haus und die Stiftung Jugend.Hafen ermöglichen jungen Menschen mit dem Projekt „LU can learn“ eine Chance auf gute Bildung und das Nachholen eines Abschlusses außerhalb der Regelschule.
„LU can learn“ – eine Kooperation des Heinrich Pesch Hauses und der Stiftung Jugend.Hafen – fördert Menschen ohne Schulabschluss in ihrer schwierigen Lebenssituation und unterstützt sie darin, die Berufsreife zu erlangen. Dazu bietet ein Team aus Ehrenamtlichen, das von professionellen Pädagogen vorbereitet und begleitet wird, Unterstützung bei der Vorbereitung auf einen nachträglichen Berufsreifeabschluss im Rahmen der sogenannten „Nichtschülerprüfung“.
Unterrichtet werden von Montag-Freitag in den Räumlichkeiten des Heinrich Pesch Hauses die Hauptfächer Deutsch und Mathematik sowie die Nebenfächer Sozialkunde, Biologie und Erdkunde. Das Team ermöglicht eine engmaschige Betreuung in kleinen Gruppen und damit eine gezielte individuelle Förderung sowie einen niedrigschwelligen Einstieg.
Vorbild für das Projekt ist „Das andere Schulzimmer“ in Mannheim, durch dessen Arbeit bereits seit 2018 zahlreiche junge Menschen ihren Schulabschluss nachholen können. Mit dem „anderen Schulzimmer“ besteht eine sehr gute Kooperation, die bei der Entwicklung von „LU can learn“ zentral war und ist. Unterstützt wird „LU can learn“ außerdem vom Ministerium für Bildung des Landes Rheinland-Pfalz sowie verschiedensten Spendern.
Besonderer Partner für das Projekt ist die Volkshochschule Ludwigshafen. An der VHS finden zum Projektende die Prüfungen statt. Sowohl mit der Leitung der Hauptschulabschluss-Kurse an der VHS als auch den Dozent*innen besteht eine exzellente Zusammenarbeit, wodurch der reibungslose Ablauf der Prüfungen garantiert werden kann.
„LU can learn“ setzt den Fokus nicht nur auf das Erreichen der Lernziele für die Nichtschülerprüfung: Insbesondere soll das Projekt den Bereich der Persönlichkeitsbildung fördern. Dies geschieht zum einen durch die Vermittlung alltagsspezifischer Kompetenzen, der persönlichen Reflexion des eigenen Lebens und eigener Ziele sowie über Berufsperspektiven, zum Beispiel durch Praxistage in Kooperation mit Unternehmen.
Das Projekt „LU can learn“ zielt nicht nur darauf ab, Jugendliche fit zu machen für einen Schulabschluss. Integraler Bestandteil des Projektes ist es, sie fit zu machen für ein Arbeitsleben. Dazu unterstützt „LU can learn“ die Teilnehmenden bei der Suche und Gestaltung von Praktika. Sie lernen, sich zu bewerben und in einen Betrieb zu integrieren. Durch Praktika erhalten die Teilnehmenden wertvolle Einblicke in verschiedene Tätigkeitsbereiche ihres Interesses.
„LU can learn“ ist ein Ehrenamts-Projekt. Ohne die ehrenamtlichen Lernbegleiter*innen, die den Unterricht vor Ort im HPH gestalten, wäre die Durchführung des Projektes schlicht nicht möglich. Die Ehrenamtlichen werden bei Ihrer Arbeit im Projekt von einem hauptamtlichen Bildungsteam begleitet, unterstützt und bei regelmäßigen Ehrenamtsabenden in ihrer Rolle bestärkt. Sie arbeiten in Fachgruppen (z.B. Sozialkunde) zusammen und teilen sich den Unterricht über die Woche auf. In der Regel übernimmt ein*e Ehrenamtliche*r mindestens zwei Zeitstunden Unterricht pro Woche.
Sie haben Interesse an einer ehrenamtlichen Mitwirkung bei „LU can learn“? Melden Sie sich gerne bei Max Berger für ein unverbindliches Informationsgespräch (Kontakt siehe unten)!
Das Projekt wurde vom 15. April 2024 bis zum 15. Mai 2025 zum ersten Mal mit einem Team von 20 Ehrenamtlichen und mit vier Teilnehmenden durchgeführt. Alle vier Teilnehmende haben am 15.05.2025 das Projekt erfolgreich abgeschlossen und die Berufsreife erlangt.
„LU can learn“ wird am 28. Juli 2025 in einen zweiten Durchlauf starten. Die Zahl der Teilnehmenden wird dabei auf 10 Personen erhöht. Abgeschlossen wird der zweite Durchlauf voraussichtlich am 23.04.2026.
Personen, die im Projekt Ihren Berufsreifeabschluss nachholen möchten, können sich bis zum 13. Juli 2025 bewerben.
Sie haben Interesse junge Menschen ehrenamtlich auf dem Weg zum Abschluss zu begleiten oder kennen jemanden, der einen Abschluss nachholen möchte? „LU can learn“ ist auf die ehrenamtliche Mitwirkung vieler Menschen angewiesen und steht Bewerberinnen und Bewerbern, die Ihren Berufsreifeabschluss nachholen wollen, bis zum 13. Juli 2025 offen.
Schwerpunkte: Politische Jugendbildung, Schulabschluss-Projekt „LU can learn“
Master of Arts: Politikwissenschaft und Geschichte
Telefon: 0621 5999-107
E-Mail: bergerm@hph.kirche.org
Sie möchten das Projekt finanziell unterstützen? Wir sind sehr dankbar für eine Spende an:
Liga Bank eG
IBAN: DE96 7509 0300 0000 0560 14
BIC: GENODEF1M05