„Er hat die entscheidende Bedeutung des kirchlichen Bildungsauftrages für die Zukunft von Gesellschaft und Kirche früh erkannt und das Heinrich Pesch Haus nachhaltig gefördert. Die Mittel, mit denen wir heute, z.B. über die Pesch Siedlung, den Zusammenhalt der Stadtgesellschaft fördern können, verdanken wir wesentlich auch seiner Vorsorge und Umsicht. Und so werden wir in diesem Engagement immer tief mit ihm verbunden bleiben.“
Monsignore Erich Ramstetter war maßgeblich an der Neugründung des Heinrich Pesch Hauses beteiligt: angefangen beim Kauf der Grundstücke über dem Bau des Gebäudes bis hin zur Ausrichtung. „Er begleitete seither die Arbeit des Hauses inhaltlich und konzeptionell und hatte wesentlichen Anteil an der Gründung der Heinrich-Pesch-Stiftung“, würdigt Ulrike Gentner, stellvertretende Direktorin des HPH, die enge Verbundenheit des Verstorbenen mit dem Haus.
Aber nicht nur in der Gründungsphase sei der Ludwigshafener Ehrenbürger ein treuer Begleiter und Ratgeber gewesen, sondern weit darüber hinaus. Er habe es jederzeit verstanden, die Zeichen der Zeit zu lesen und Antworten auf die drängenden Fragen der Zeit zu geben. Auch den Mitarbeitenden im Haus sei er immer ein wichtiger Partner gewesen. „Er förderte und forderte gleichermaßen, dass das HPH als katholische Bildungseinrichtung soziale Themen aufgreift und bearbeitet, für Glaube, Gerechtigkeit und Bildung eintritt und dabei auch als wichtiger Partner der Stadt auftritt“, blickt Ulrike Gentner, stellvertretende Direktorin des Heinrich Pesch Hauses, zurück.
Er und sein Bruder unterstützten auch finanziell Aktivitäten wie das Kinderferienprogramm sowie Sprach- und Spielgruppen für Kinder von Geflüchteten: Eine „wertvolle Arbeit“ nannte Monsignore Ramstetter dieses Ferienprogramm, das bei den Kindern unter anderem das Selbstwertgefühl stärkt und den Horizont erweitert.
Als Dank für diese langjährige Unterstützung und enge Verbundenheit zeichnete ihn das HPH 2018 mit dem „Dei Gloriam Preis“ aus – als ersten Preisträger überhaupt. „Ad maiorem Dei gloriam“ lautet der Wahlspruch der Jesuiten – und das bedeute frei übersetzt, „über den eigenen Tellerrand zu schauen, und sich von Gott und den Menschen in Dienst nehmen zu lassen für eine bessere und gerechtere Welt. Genau das hat Monsignore Ramstetter zeitlebens getan“, so Tobias Zimmermann SJ, Direktor des Hauses.
Monsignore Erich Ramstetter, geboren am 20. September 1925, wirkte vom 1. Oktober 1960 an zuerst als Pfarrer und ab 5. Oktober 1971 bis 1998 als Dekan an der katholischen Kirche St. Josef in Friesenheim. Bis weit nach seinem 90. Geburtstag hielt der gebürtige Ludwigshafener Monsignore Ramstetter Gottesdienste in seiner ehemaligen Gemeinde St. Josef in Friesenheim. Seine Stärke war es, Themen der Kirche für die Menschen verständlich zu übersetzen – damit zeigte er deutlich seine Prägung durch das Zweite Vatikanische Konzil.
Das Heinrich Pesch Haus verliert mit ihm eine sozial und kirchlich vielseitig engagierte Persönlichkeit. „Gott hat mich reich beschenkt. Weil unser Leben immer dann am intensivsten ist, wenn wir für andere etwas tun, möchte ich Sie um Ihre Spende bitten.“ Mit dieser Haltung war Monsignore Erich Ramstetter dem HPH immer ein treuer Begleiter und Unterstützer.
So werden wir ihn in dankbarer Erinnerung behalten.
28. September, 17:30 Uhr: Sterberosenkranz und anschließende Totenvesper in der Kirche St. Josef, Ludwigshafen-Friesenheim
29. September, 11:00 Uhr: Requiem, anschließend Beisetzung auf dem Friedhof Friesenheim