Die Veranstaltung wurde von der Katholischen Akademie Rhein-Neckar in Kooperation mit der BKK Pfalz und IHK Pfalz durchgeführt. Zu den Teilnehmer*innen gehörten neben Ärzt*innen und Physiotherapeut*innen auch Vertreter*innen aus Pflegeeinrichtungen und Krankenkassen sowie rund 15 Studentinnen des Studiengangs Soziale Arbeit an der Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen. Durch das Programm führten Birgit Meid-Kappner und Alexander Mack, die als Bildungsreferent*innen im Heinrich Pesch Haus tätig sind.
Nach Grußworten von Katrin Eder, Ministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität des Landes Rheinland-Pfalz, und Eveline Häusler, Professorin für Management und Controlling im Gesundheitsbereich an der Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen, führte Dr. Michael Eichinger in die zahlreichen Zusammenhänge zwischen Klimaschutz und Gesundheitsschutz ein. Er wies darauf hin, dass die voranschreitende Klimakrise auch ein Treiber gesundheitlicher und damit sozialer Ungleichheit sei, die es unbedingt zu vermeiden gelte. Dass nahezu alle Maßnahmen, die dem Klimaschutz oder der Klimaanpassung dienen, auch der menschlichen Gesundheit zugutekommen, wertete er als klassische Win-win-Situation und zusätzliche Motivation, in diesem Bereich aktiv zu werden.
Bestandsaufnahme zur ökologischen Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen
Anschließend gab Markus Loh von der viamedia-Stiftung für eine gesunde Medizin Einblicke in das Projekt ReKlimaMed, eine Bestandsaufnahme zur ökologischen Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen. Ergebnis dieser Bestandsaufnahme, so Loh: Es gibt bereits einige Einrichtungen, die als Vorreiter in diesen Bereichen aktiv sind. Dabei handelt es sich jedoch meistens um einzelne „Leuchttürme“, da ein Großteil der Einrichtungen aus verschiedenen Gründen – Kosten- und Zeitdruck oder Personalmangel – es noch nicht geschafft haben, sich dem Megathema Klimaschutz zu widmen.
Welche Maßnahmen Einrichtungen und Beschäftigte des Medizin- und Pflegesektors treffen können, um kurz- und mittelfristig mit den Auswirkungen der Klimakrise klarzukommen, erläuterte anschließend Andreas Lenz, Vorstandsvorsitzender der BKK Pfalz. Er appellierte unter anderem an die soziale Verantwortung der Träger und Einrichtungen, den Klimaschutz und den Gesundheitsschutz der Mitarbeiter*innen, der Patient*innen und Bewohner*innen von Pflegeeinrichtungen durch verantwortungsvolles, vorausschauendes Handeln zu stärken. Gerade im Bereich Hitzeschutz können kleine, aber intelligente Maßnahmen zu erheblichen Verbesserungen der Situation führen.
Konsequenter Klimaschutz hat zahlreiche Vorteile
Anschließend konnten die Teilnehmer*innen sich in Kleingruppen mit den Themen „nachhaltige Beschaffung“ sowie „nachhaltige Ernährung“ beschäftigen und dabei konkrete Perspektiven zur Umsetzung in den eigenen Einrichtungen entwickeln. Zum Abschluss des Tages lieferte die Psychotherapeutin und Klimaaktivistin Katharina van Bronswijk einen Einblick in Klima- und Umweltpsychologie. Sie ermutigte unter anderem dazu, häufiger mit positiven Szenarien und Visionen zu arbeiten, wenn Menschen für das Thema Klimaschutz sensibilisiert und motiviert werden sollen.
Am Ende des Tages war klar, dass Klimaschutz und Gesundheitsschutz eng miteinander verbunden sind. Ein konsequenter Klimaschutz birgt zudem zahlreiche Vorteile für Träger und Einrichtungen: In Zeiten des Fachkräftemangels entscheiden sich gerade junge Bewerber*innen immer häufiger für Arbeitgeber, die ihre Aktivitäten nachhaltig ausgerichtet haben. Außerdem sorgt ein klares sozial-ökologisches Profil für eine positive Außenwirkung und damit für einen Wettbewerbsvorteil am Markt. Und mittel- bis langfristig haben zahlreiche Klimaschutzmaßnahmen nach anfänglichen Investitionen auch finanzielle Vorteile, etwa wenn Solaranlagen die Stromkosten reduzieren oder weniger Einwegprodukte gekauft und entsorgt werden müssen. Nicht zu unterschätzen ist zudem die Gesundheit der Mitarbeiter*innen, die bei guter Gesundheitsförderung und sinnvollen Maßnahmen zur Klimaanpassung zufriedener, gesünder und leistungsfähiger sind.