Frauen und Gesundheit
25.04.2022

Frauen und Gesundheit

Bereits im vergangenen Jahr hat das Heinrich Pesch Haus eine WebTalk-Reihe über „Frauen und Gesundheit“ durchgeführt – mit großem Erfolg. „Aufgrund des großen Interesses an unserer WebTalk-Reihe haben wir uns dazu entschieden, diese Vortragsreihe fortzusetzen“, sagt Birgit Meid-Kappner, Bildungsreferentin und Leiterin des Zentrums für Ethik, Führung und Organisationsentwicklung im Gesundheitsweisen (ZEFOG). Die katholische Akademie Rhein-Neckar führt die Reihe in Kooperation mit der Akademie für Frauen und den Gleichstellungsbeauftragten der Städte Ludwigshafen und Frankenthal sowie des Rhein-Pfalz-Kreises durch.

Gesundheit hat ein Geschlecht

Für die Kooperationspartner*innen ist es aus gleichstellungspolitischer Sicht ein wesentlicher Beitrag, Geschlechtergerechtigkeit gerade auch im Bereich der Medizin zu fördern. „Es ist unbestritten, Gesundheit hat ein Geschlecht, denn jedes Geschlecht weist gesundheitliche Besonderheiten auf. So gibt es zum Beispiel spezifische Erkrankungen, die nur Frauen oder nur Männer betreffen oder geschlechtsspezifisch gehäuft auftreten. Diese Aspekte sollen in der Reihe in den Fokus gerückt werden“, sagt Birgit Löwer, Gleichstellungsbeauftragte Stadt Frankenthal.

Die Vorträge im Überblick

Los geht es am Montag, 16. Mai 2022, mit einem WebTalk über Frauengesundheit in Krisenzeiten und das Phänomen Mental Load. Prof. Dr. Stefanie M. Jungmann, Juniorprofessorin in der Abteilung Klinische Psychologie, Psychotherapie und Experimentelle Psychopathologie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, greift die hohe mentale Belastung gerade von Frauen auf, die in der Pandemie nochmals gestiegen ist.

Am Montag, 20. Juni, geht es um Autoimmunerkrankungen bei Frauen. Frauen sind häufiger als Männer von Autoimmunerkrankungen wie Rheuma, Hashimoto oder Multipler Sklerose betroffen. „Der Einfluss des Geschlechts auf diese Erkrankungen wird in der Medizin jedoch kaum berücksichtigt, was einer zielgruppenspezifischen Versorgung und letztlich einem besseren Verständnis für betroffene Frauen im Weg steht. Das müsste sich ändern!“, fordert Susanne Diehl, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Ludwigshafen. Im WebTalk erläutert Priv.-Doz. Dr. med. Ute Seeland, Fachärztin für Innere Medizin und GendermedizinerinDGesGM® die Bedeutung, die der Beitrag der Gendermedizin bei der Erforschung dieser Krankheit hat.

Am Montag, 11. Juli, sprechen Caroline Bonhage und Mareike Bundschuh von der Fachstelle Wildwasser und Notruf Ludwigshafen e.V. über sexualisierte Gewalt an Frauen und Mädchen. Dieser Vortrag wird einen Einblick in die Häufigkeit und Erscheinungsformen sexualisierter Gewalt geben und die Auswirkungen von Trauma und Gewalt in den Blick nehmen.

Brauchen wir einen weiblichen Blick in der Krebsmedizin? Mit dieser Frage befasst sich beim letzten WebTalk am Montag, 5. September, Prof. Dr. Mandy Mangler, Chefärztin der Klinik für Gynäkologie und Geburtsmedizin im Vivantes Auguste-Viktoria-Klinikum Neukölln. Ein weiblicher Blick in der Krebsmedizin ist dringend notwendig. „Auch im Gesundheitswesen gibt es den Data Gap, was beispielsweise die Wirkungsweisen von Arzneien oder Auswirkungen von Therapien auf Frauen angeht“, ergänzt Heidi Wittmann, Gleichstellungsbeauftragte des Rhein-Pfalz-Kreises. Die Grundlagenforschung sei männlich dominiert.

Alle Vorträge beginnen um 19 Uhr und werden online durchgeführt. Die Teilnahme ist frei, um eine Spende wird gebeten. Aus organisatorischen Gründen wird um eine Anmeldung bis drei Tage vor Veranstaltungsbeginn auf der Homepage des Heinrich Pesch Hauses unter www.heinrich-pesch-haus.de/veranstaltungen gebeten. Für den WebTalk wird ein virtueller Konferenzraum von Microsoft Teams genutzt. Die Teilnahme ist über die MS-Teams-App oder über einen Webbrowser möglich. Der Link zum Webinar wird am Tag der Veranstaltung versendet.

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