Auch in diesem Jahr hat das Heinrich Pesch Haus wieder eine große Krippe im Foyer aufgebaut. Es ist eine Krippe im orientalischen Stil. Gebaut hat sie Markus Trescher, der in diesem Jahr seine vierjährige Ausbildung zum Krippenbaumeister abgeschlossen hat. Auf diesem Weg senden wir ihm unsere herzlichen Glückwünsche zur erfolgreichen Prüfung.
Markus Trescher baut schon seit über 40 Jahren Krippen. Das ist Tradition in seiner Familie. „Schon mein Vater hat für uns jedes Jahr zu Weihnachten eine neue Krippe gebaut“, erzählt er. Diese Tradition führt der Maudacher fort und baut für seine Familie seit 1976 jedes Jahr eine neue Weihnachtskrippe. Die Geburt Jesu mit Maria, Josef, den Hirten und den drei Heiligen Königen lässt er dabei immer wieder in einer anderen Umgebung stattfinden. Manchmal findet Weihnachten in einer römischen Ruine statt, in einem Stall in Jerusalem oder in einem Bauernhaus in den Alpen. Markus Trescher schätzt Krippen, denn sie verkünden auf eigene Art die Weihnachtsbotschaft.
Man kann so lange davor verweilen. Alleine das Betrachten ist wohltuend und wichtig!
Das Krippenbauen macht Markus Trescher so viel Freude, das er vor vier Jahren eine Ausbildung zum Krippenbaumeister begann. Wurden im ersten Jahr Grundkenntnisse zum Bau verschiedener Modelle mit unterschiedlichen Materialien vermittelt, galt es im zweiten Ausbildungsjahr, eine orientalische Krippe zu bauen. „Man versucht, Bethlehem vor 2000 Jahren nachzuempfinden“, beschreibt er die Aufgabenstellung. Der erste Teil der großen Krippe für das Heinrich-Pesch-Haus entstand in dieser Ausbildungsphase.
Eine Reise nach Israel 2014 hat ihn inspiriert und ihm die notwendigen Fakten geliefert. Die Krippe zeigt die ganze Armut in der Zeit um Jesu Geburt. „Die Freude über die Liebe Gottes zu den Menschen“ ist für Markus Trescher die zentrale Botschaft dieser Krippe.
Im dritten Jahr stand der Bau einer heimatlichen Krippe auf dem Lehrplan. In diesem Jahr absolvierte er mit seinem Meisterstück die Abschlussprüfung. „Das Vorbild für diese Krippe ist die römische Ruinenstadt Side in Anatolien-Türkei. Dort sind zwei Opferaltäre erhalten. Dies habe ich in dieser Krippe kopiert und vor diese Altäre die Hl. Familie gestellt. Das römische Reich ist untergegangen, mit der Geburt Christi beginnt das Christentum“, berichtet Markus Trescher. Sein Meisterstück widmet er der im März 2021 verstorbenen Schwester Maria-Crucis vom Konvent der Dominikanerinnen im St. Marienkrankenhaus. Sie hat dem Krippenbauer die handgeschnitzten und handbemalten Oberammergauer Krippenfiguren vor zwei Jahren geschenkt.
Viele Stunden Arbeit stecken in jeder von Markus Trescher gebauten Krippe, was sich auch an den Prüfungsanforderungen für den Krippenbaumeister-Titel zeigte: „Die größte Herausforderung im Meisterkurs ist, dass man von Montagmorgen 8:00 Uhr bis Freitagmittag 16:00 Uhr, also fünf Tage jeweils acht Stunden sein Meisterwerk ohne zusätzliche Hilfen vollenden muss“, sagt er und freut sich schon auf den Heiligen Abend, wenn seine neueste Krippe zuhause unter dem Weihnachtsbaum stehen wird. (rad)