„Solidarität ist ein Schlüssel für ein menschenwürdiges und gerechtes Miteinander!“
18.02.2024

„Solidarität ist ein Schlüssel für ein menschenwürdiges und gerechtes Miteinander!“

Unter dem Leitwort „Interessiert mich die Bohne“ lädt das katholische Werk für Entwicklungszusammenarbeit dazu ein, sich gemeinsam mit Partnerorganisationen aus Kolumbien für eine nachhaltige Landwirtschaft und eine gesunde Ernährung zu engagieren.

In seiner Predigt während des live im ARD-Fernsehen übertragenen Gottesdienstes appellierte der Bischof des Bistums Speyer, Dr. Karl-Heinz Wiesemann, an die Solidarität mit benachteiligten Menschen im globalen Süden. „‘Interessiert mich die Bohne‘: Das Misereor-Leitwort will uns aufrütteln und zurufen: Wacht auf! Steht auf gegen Ungerechtigkeit und Ausbeutung!“ Wiesemann prangerte die „erschreckende Gleichgültigkeit“ vieler Menschen an, „die sich keinen Deut darum scheren, wie es den Bauern in Kolumbien und allen Ländern des globalen Südens geht. Unter welchen, teils unmenschlichen, Bedingungen sie Kaffeebohnen, Bananen oder Orangen anbauen müssen.“

„Es ist ja für die Eine Welt“

Beim anschließenden Empfang im Heinrich Pesch, das bei der diesjährigen Fastenaktion zusammen mit dem Bistum Speyer Kooperationspartner von Misereor ist, berichtete Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck über die Auszeichnung Ludwigshafens als Fair Trade-Town in Deutschland. Dazu sei es etwa erforderlich, dass eine bestimmte Anzahl von Geschäften und Restaurants fair gehandelte Produkte anbieten und sich Schulen und VHS mit dem Thema befassen. „Wir machen das gerne, es ist ja für die Eine Welt“, sagte Steinruck. Sie appellierte, über den eigenen Sorgen nicht die Probleme der Welt zu vergessen. „Wir sollten alle sensibler sein für das, was wir kaufen, was wir essen und wie es angebaut wird“.

Kleine Paradiesgärten anstelle von Monokulturen

Misereor-Hauptgeschäftsführer Pirmin Spiegel berichtet über den Alltag in Kolumbien, dem diesjährigen Partnerland der Fastenaktion. Dort seien aus Monokulturen „kleine Paradiesgärten“ mit einem großen Artenreichtum. „Misereor interessiert jeder Mensch und für diese lohnt es sich zu kämpfen“, sagte er.

Für ein würdiges Leben der Menschen

James Giovanny Morales Caicedo, Direktor der Sozialpastoral der Diözese Pasto, Nariño, gab Einblicke in den Alltag der Bauern inmitten „von Gewalt, Drogen und Egoismus“. „Dank der Unterstützung von Misereor können wir uns nicht nur u m die Bohne kümmern, sondern um das würdige Leben der Menschen kümmern. So bauen wir den Frieden auf“, sagte er. Von 100 Tassen Kaffee sind nur sechs fair gehandelt – das berichtete Wilfried Wunden von Misereor. Kaffee sei das wichtigste Produkt im fairen Handel. Misereor will vermehrt Entscheider ansprechen und so erreichen, dass mehr fair gehandelter Kaffee gekauft wird.

HPH und Solidarität

Ulrike Gentner, Direktorin Bildung im HPH, berichtete über das Engagement des Hauses für sozial-ökologische Transformation. Seit fast vier Jahren bietet das Haus zudem mit „Mahlze!t LU“ eine kostenlose Mahlzeit für Bedürftige an. „Solidarität ist ein Schlüssel für ein menschenwürdiges und gerechtes Miteinander“, sagte sie.

Abschied von Pirmin Spiegel

 Bevor Bischof Karl-Heinz Wiesemann ein Fass mit alkoholfreiem Fastenbier anstach, verabschiedete Weihbischof Otto Georgens noch Misereor-Hauptgeschäftsführer Pirmin Spiegel. Der aus dem Bistum Speyer stammende Priester gibt sein Amt nach zwölf Jahren in diesem Jahr auf. Der Weihbischof charakterisierte Spiegel als „heimatverbunden und weltoffen für die Menschen im Globalen Süden“.

Zur Misereor-Fastenaktion

In der Fastenzeit wird Misereor bundesweit über seine Projektarbeit informieren und um Spenden bitten. Unterstützt wird die Aktion u.a. von Gruppen in Pfarreien, Schulen und Verbänden, die umfangreiche Bildungs-, Lobby und Advocacy-Arbeit sowie ideenreiche Spendenaktionen durchführen. Am 17. März, dem 5. Fastensonntag, werden in allen katholischen Kirchengemeinden Deutschlands Spenden für die Arbeit von Misereor gesammelt.  (ako)

Consent-Management-Plattform von Real Cookie Banner