„Interessiert mich die Bohne“
17.01.2024

„Interessiert mich die Bohne“

Die Fastenaktion 2024 wird am Sonntag, 18. Februar, um 10 Uhr in Ludwigshafen im Rahmen eines festlichen Gottesdienstes in der Kirche St. Ludwig, der live im ARD-Fernsehen übertragen wird, eröffnet. Im Anschluss findet im Heinrich Pesch Haus (Frankenthaler Str. 229, Ludwigshafen) ein Empfang mit Mittagessen statt. Vertreter*innen aus Politik, dem Bistum Speyer, von Misereor und den Projektpartner*innen aus Kolumbien geben Einblicke in die Hintergründe der Fastenaktion, die unter dem Motto „Interessiert mich die Bohne“ steht.

Misereor, das größte katholische Hilfswerk für Entwicklungszusammenarbeit, lädt unter diesem Motto dazu ein, sich gemeinsam mit Misereor-Projektpartner*innen aus Kolumbien für eine nachhaltige Landwirtschaft und eine gesunde Ernährung zu engagieren. Mit der Fastenaktion richtet Misereor den Blick auf die schwierige Situation von Kleinbäuerinnen und -bauern im globalen Süden. Deren Existenz ist vielfach bedroht. So bekommen sie über Wetterextreme und zurückgehende Ernten die Folgen des Klimawandels deutlich zu spüren. Obwohl sie den größten Teil aller Nahrungsmittel produzieren, beherrschen wenige große Konzerne den Weltagrarmarkt. Misereor will zudem das Bewusstsein dafür schärfen, dass etwa 830 Millionen Menschen weltweit mangelernährt sind und gleichzeitig jährlich 1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel weggeworfen werden.

Sehnsucht nach einer gerechteren Welt ohne Hunger

„Mit der Fastenaktion teilen wir die Sehnsucht nach einer gerechteren Welt ohne Hunger, wie sie im UN-Nachhaltigkeitsziel 2 formuliert wurde“, sagt Pirmin Spiegel, Hauptgeschäftsführer von Misereor. „Und wir bringen unser Anliegen vor, einer ausgewogenen Ernährung mehr Wertschätzung entgegenzubringen – mit Bildungs- und politischer Arbeit, Aktionen in Deutschland sowie durch Unterstützung unserer Partner*innen weltweit.“ Eine gute Ernährung für alle benötige Vielfalt vom Acker bis auf den Teller und eine gerechtere Verteilung von Lebensmitteln, so der Misereor-Chef. „Deshalb setzen wir uns für die Rechte von Bäuerinnen und Bauern ein. Sie brauchen Zugang zu und Verfügung über Land, Wasser und Saatgut. Und sie müssen die Möglichkeit erhalten, ihre Produkte lokal zu vermarkten“, so Spiegel. In Deutschland wirbt Misereor für nachhaltigeren Konsum. Hierzu bedürfe es auch systemischer Veränderungen und angepasster politischer Rahmenbedingungen. Es gelte, das Bewusstsein dafür zu schärfen, dass insbesondere die industrielle Landwirtschaft zu viele Ressourcen verbrauche.

Die Fastenaktion, bei der zwischen Aschermittwoch und Ostern nicht zuletzt um Spenden für die Arbeit von Misereor gebeten wird, dient auch der Selbstreflexion: Woraus lebe ich? Wie kann ich die Fastenzeit zur persönlichen Umkehr und zu individuellem Engagement nutzen? Was können wir teilen?

Woraus lebe ich?

Das Heinrich Pesch Haus lädt in diesem Zusammenhang zu zwei Veranstaltungen ein. Am Aschermittwoch, 14. Februar 2024, stellt die traditionelle „Kontroverse am Aschermittwoch“ die Frage: „Wie können wir in Zukunft gut zusammenleben – und wie kommen wir dorthin. Klimakrise, Energiekrise, Demokratiekrise: Unsere Zeit ist voll von Krisen und deren Beschreibungen. Boris Lebedev vom Netzwerk Reinventing Society, Andreas Zumach und Madeleine Wörner zeigen, dass es mehr als genug Gründe zur Hoffnung gibt, dass die Zukunft gar nicht so düster aussieht, wie es oft dargestellt wird. Die Veranstaltung findet von 18 Uhr bis 21 Uhr statt, der Eintritt ist frei. Um Anmeldung wird bis zum 7. Februar 2024 gebeten.

Von Freitag, 16. Februar, bis Sonntag, 18. Februar 2024, findet im HPH ein Praxis-Seminar mit dem Thema „Landwirtschaft im Klimawandel. Risiken, Chancen, Anpassungsstrategien“ statt. Die Teilnehmer*innen lernen die Auswirkungen des Klimawandels auf die Landwirtschaft kennen und bekommen bei Exkursionen zu Agrarbetrieben in der Vorderpfalz Einblicke in die Herausforderungen, die landwirtschaftlich-gärtnerischen Produktionsmethoden sowie landwirtschaftliche Arbeitsabläufe.

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