Zehn Kinder zwischen sechs und zehn Jahren schlagen abwechselnd mit einem schweren Vorschlaghammer auf einen spitz zulaufenden Metallpfosten, um ihn immer weiter in die Erde zu treiben. Keineswegs nur die Jungen, sondern auch die Mädchen können es kaum erwarten, bis sie an der Reihe sind und ihre Kräfte zeigen können.
Ludwigshafen.
Als nach viel Gedränge, Getöse und Gelächter der Pfosten bis zum Randteller in der Erde versenkt ist, trägt einer der Betreuer der Kinder ein leeres Bienenhotel aus seinem Auto herbei und schiebt es in den Schaft des Pfostens. Erneut bricht ein Gewusel aus, denn jedes der Kinder will helfen, mit einem Hammer flache Holzstücke in den Schaft zu drücken, um das Bienenhotel so zu fixieren, dass es nicht mehr wackelt. Unterdessen machen sich schon einige der Kinder daran, die mitgebrachten Einrichtungsgegenstände im nach vorne offenen Inneren des Bienenhotels zu verstauen.
Nachdem die Fixierung des Hotels im Schaft abgeschlossen ist, bestücken die Kinder die drei Etagen mit zwei Backsteinen, Bündel von kurzen Bambusstangen und mit Lochbohrungen versehenen Holzstücken. Am Ende wird eine Vorderwand aus Maschendraht angebracht, die die Insekten vor dem Zugriff hungriger Vögel beschützen soll. Besonders stolz sind die Kinder, dass die Namen all derer, die beim Bau des Hotels mitgeholfen haben, außen auf der Seitenwand eingebrannt sind. Außerdem hat sich der Bauherr, die Ökumenische Fördergemeinschaft Ludwigshafen Jugendclub / Mädchentreff Bliesstraße, mit Baujahr und Adresse auf der Wand verewigt – nach altem Brauch der Häuslebauer.
Vielen Dank für diese Bereicherung unserer Blühwiese!
Dr. Marianne Gretz