Auf dem Weg zu einer fairen und nachhaltigen Stadt
14.07.2022

Auf dem Weg zu einer fairen und nachhaltigen Stadt

Die Stadt Ludwigshafen hat sich mit ihren Kooperationspartner*innen erfolgreich zur Aufnahme als Fairtrade-Stadt beworben. Claudia Brück, Vorständin von Fairtrade Deutschland, überreichte am Donnerstag, 14. Juli 2022, die Urkunde an Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck und die Steuerungsgruppe Fairtrade-Town in der Rhein-Galerie. Da Ludwigshafen die besondere Ehre zu Teil wurde, als 800. Fairtrade-Town ausgezeichnet zu werden, gratulierte zu diesem besonderen Anlass auch die Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, Malu Dreyer, in einer Grußbotschaft: "Mit Ihrem Engagement leisten Sie einen wichtigen Beitrag für eine solidarische und gerechte Welt", so Dreyer.

Um den Titel Fairtrade-Stadt zu erhalten, mussten fünf Kriterien erfüllt werden: der Ratsbeschluss, Fairtrade-Town zu werden, die Bildung einer Steuerungsgruppe, eine Mindestzahl an fair gehandelten Produkten in Gastronomie und Einzelhandel, Informations- und Bildungsaktivitäten in Kirchen, Schulen und Vereinen sowie Öffentlichkeitsarbeit zum Thema fairer Handel.

In Ludwigshafen haben sich Engagierte aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft vernetzt und diese Kriterien erfolgreich umgesetzt. Auch das Heinrich Pesch Hotel ist Mitglied der Steuerungsgruppe und bietet zahlreiche fair gehandelte Produkte an. „Das Heinrich Pesch Haus hat im Kontext der Bewahrung der Schöpfung schon früh auf Nachhaltigkeit gesetzt“, sagt Ulrike Gentner, die stellvertretende Direktorin des Hauses. So sei das HPH auch Gründungsmitglied der ILA gewesen

„Ludwigshafen ist bekannt als Industriestandort, steht aber mit seinen Menschen aus mehr als 140 Nationen auch für besondere Vielfalt und Internationalität. Unsere Unterstützung für den fairen Handel sehen wir als wichtigen Beitrag zu Solidarität und Frieden – vor Ort und weltweit. Wir freuen uns sehr, nun offizielles Mitglied in der Fairtrade-Town-Familie zu sein und gemeinsam weiter für den fairen Handel voranzugehen. Mit den zahlreichen Partner*innen in der Region und bundesweit wollen wir unsere Stadt als Fairtrade-Town noch nachhaltiger und fairer gestalten“, erläuterte Jutta Steinruck.

Die Kampagne Fairtrade-Town wurde von Fairtrade Deutschland initiiert. Städte und Gemeinden spielen eine entscheidende Rolle bei der Erreichung globaler Nachhaltigkeitsziele wie etwa den Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen (SDGs). Durch ihre enorme Kaufkraft können sie viel bewegen. Schätzungen zufolge fließen etwa 35 Prozent der deutschen Staatsausgaben, umgerechnet 500 Milliarden Euro, in die Beschaffung von Produkten und Dienstleistungen über die öffentliche Hand. Viele Fairtrade-Towns setzen auf eine öko-faire Beschaffung und unterstützen so aktiv SDG 12 „Verantwortungsvoller Konsum und Produktion“.

„In ganz Deutschland wollen sich Menschen für eine gerechtere und solidarische Welt einsetzen. Das Engagement startet lokal und zeigt dabei eine weltweite Wirkung“, sagte Claudia Brück. „Ohne all die Aktiven vor Ort, die sich informieren, neue Netzwerke bilden und Veränderungen anstoßen, wäre die Stimme des fairen Handels heute nicht so laut“, so Claudia Brück weiter. Aufklärungsarbeit zu ungerechten Handelsstrukturen, faire Einkaufspraktiken und langfristiges Engagement sind die Grundpfeiler der Fairtrade-Town-Kampagne. Bereits die Hälfte der Bevölkerung lebt in einer Fairtrade-Town. Auch OB Jutta Steinruck erinnert an die bedeutungsvolle Rolle der Bürger*innen:

„Tagtäglich können wir mit unserer Kaufentscheidung aktiv mitbestimmen, wie wir die Produzent*innen im globalen Süden unterstützen wollen und dabei macht jede*r Einzelne im Alltag den Unterschied!“

Mehr unter www.fairtrade-towns.de und unter www.faires-lu.de.

Text: Pressestelle Stadt Ludwigshafen/HPH

Bild: HPH/Kulick

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