Die Ausstellung ist bis zum 20. Juni 2025 im hinteren Foyer des HPH zu sehen. Sie porträtiert Menschen, die auf der Flucht oder in schwierigen Lebenssituationen außergewöhnlichen Mut bewiesen haben und neue Perspektiven fanden.
Ulrike Genter, Direktorin Bildung im HPH, eröffnete die Ausstellung. In ihrer Begrüßung betonte sie: „Diese Geschichten geben nicht nur Hoffnung, sie machen deutlich, dass Integration möglich ist – wenn wir einander sehen, achten und unterstützen.“ Die Vernissage fand im Rahmen der verstärkten Kooperation zwischen dem HPH und dem JRS anlässlich des 30-jährigen Bestehens des Jesuiten-Flüchtlingsdienstes Deutschland statt.
Im Anschluss an die Ausstellungseröffnung sprach Stefan Keßler, Direktor des JRS Deutschland, über die Migrations- und Flüchtlingspolitik der neuen Bundesregierung. Dabei kritisierte er Widersprüche im aktuellen Koalitionspapier: „Man kann nicht gleichzeitig illegale Migration verhindern und legale Wege beschneiden.“ Gerade die Perspektive Geflüchteter ermögliche oft einen neuen, realitätsnäheren Blick auf politische Diskussionen.
Die Ausstellung erzählt zehn beeindruckende Geschichten von Menschen, die trotz Krieg, Flucht, Krankheit oder Heimatverlust Hoffnung geschöpft und ihren Platz in der Gesellschaft gefunden haben. Vier Ludwigshafener Porträts – gesammelt vom Verein „Respekt: Menschen!“ – ergänzen die JRS-Ausstellung um lokale Stimmen. Die Fotografien und Interviews dokumentieren gelingende Integration und das Zusammenspiel von Mut, Unterstützung und innerer Stärke.
Matthias Rugel SJ, Bildungsreferent am HPH und Mitgestalter des Angebots für Geflüchtete, erinnerte in seiner Rede an die Gründung des weltweiten Jesuiten-Flüchtlingsdienstes im Jahr 1980 im Angesicht der Not vietnamesischer Bootsflüchtlinge: „Die Mutmachgeschichten zeigen, was möglich ist, wenn Menschen füreinander einstehen und den Glauben an sich selbst nicht verlieren.“
Im Tagesverlauf hatte bereits die Quartalsklausur des JRS Deutschland im HPH stattgefunden. Der JRS ist nicht nur in Berlin, sondern auch in Nürnberg und Essen tätig und engagiert sich besonders in der Begleitung und Rechtsberatung von Menschen in Abschiebehaft. In Ludwigshafen unterstützt er unter anderem das Projekt „LU can help“.
Die Ausstellung ist zu den Öffnungszeiten des HPH frei zugänglich. Der Eintritt ist kostenfrei.