Wenn Rassismus auf Desinformation trifft
13.05.2025

Wenn Rassismus auf Desinformation trifft

Sozialdezernentin Beate Steeg begrüßte die Teilnehmenden und freute sich über das Engagement der Schüler*innen. „Rassismus ist ein Dauerthema“, sagte sie. Es sei gut, sich gerade am 8. Mai, „diesem denkwürdigen Datum“, damit zu beschäftigen und in den Austausch für ein gutes Miteinander zu gehen.

Die Teilnehmenden – Schüler*innen von Gesamtschulen, Realschulen plus, Berufsbildenden Schulen und Auszubildende aus Ludwigshafen konnten unter sechs Workshops wählen. „Die Workshops sollen die Teilnehmenden motivieren, sich mit extremistischen und diskriminierenden Strukturen auseinanderzusetzen, eine kritische Haltung zu entwickeln und sich für eine weltoffene Gesellschaft stark zu machen“, sagte Max Berger. Der Referent für politische Jugendbildung am HPH organisierte den Aktionstag zusammen mit seinem Kollegen Kai Stenull und dem Arbeitskreis gegen menschenverachtendes Verhalten des Rates für Kriminalitätsverhütung der Stadt Ludwigshafen.

In den Workshops ging es zum Beispiel um das Argumentieren gegen Diskriminierung, antirassistisches Handeln, oder den Rechtsextremismus in der Pfalz. Wohl jede*r hatte schon einmal mit Rassismus oder Vorurteilen zu tun. Hier vermittelten die Workshops den Jugendlichen, wie man sich verbal gegen Ausgrenzung und Rassismus wehrt und couragiert handelt. Auf großes Interesse stießen auch die Workshops „Meet a Jew – Lebendiges Judentum“ und „Antimuslimischer Rassismus“. Neu im Angebot war der Rap-Workshop „Gemeinsam laut und stark“.

Nachmittags ging der Aktionstag einem Impuls von Dr. Rainer Freudenthaler von der Uni Mannheim weiter. Er gab den Teilnehmenden einen kurzen Abriss über die verschiedenen Textgattungen im Journalismus vom Bericht bis zur Meinung und grenzte diese klar gegenüber Gerüchten und Werbung ab. Weiter stellte er verschiedene Nachrichtenorganisationen vor und skizzierte Qualitätsstandards im Journalismus. Das „Mehrere-Quellen-Prinzip“ des Journalismus empfahl er auch den Jugendlichen: „Bevor ihr eine Nachricht glaubt oder sie weiterleitet, überprüft sie zunächst“, appellierte er. „Wer gut informiert sein will, muss mehrere Zeitungen lesen“, gab er den Teilnehmenden noch mit auf den Weg.

Zum Abschluss gaben Hannah Berens und Thorsten Mischler von der Pressestelle der Polizei Rhein-Pfalz-Kreis Einblicke in ihre Arbeit, insbesondere über den Umgang mit und die Auswirkungen von Fake News. Auch ihre Strategie zum Aufspüren von Fake News lautete: „Informiert euch bei seriösen Medien oder der Polizei, zum Beispiel über das Internetportal www.presseportal.de“.

Der Aktionstag: Infos und Hintergrund

Das Heinrich Pesch Haus veranstaltet den Aktionstag jeweils in Kooperation mit dem Rat für Kriminalitätsverhütung und verschiedenen Akteuren aus der Region. Er wurde von kommunalen Stellen, dem „Haus des Jugendrechts – JURELU e.V.“ und der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz gefördert. Angesprochen waren Jugendliche ab 16 Jahren sowie Multiplikator*innen der Jugendbildung. Der nächste Aktionstag ist für das Frühjahr 2026 geplant. (ako)

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