Die Anfänge des Heinrich Pesch Hauses gehen bis in die frühen 1930er Jahre zurück. 1932 wollte Pater Provinzial Hayler durch die Patres Alfred Delp, Franz Meßbacher und Felix Löwenstein ein Sozialinstitut gründen. Der Nationalsozialismus und die Entsendung von Löwenstein nach Indien ließen den Plan vor und während des Zweiten Weltkrieges scheitern.
Es sollte noch bis zur Rückkehr von P. Felix zu Löwenstein SJ 1954 aus Indien dauern, bis der Jesuitenorden die Idee eines Sozialinstituts weiter verfolgte. Im Herbst 1955 begann Löwenstein, im Auftrag der Oberdeutschen Provinz des Jesuitenordens eine Institution ins Leben zu rufen, die sowohl die christliche Soziallehre bekannt macht und verbreitet als auch zur wissenschaftlichen Erforschung und Klärung dieses Sachbereichs einen Beitrag leistet. Mit dem Studenten Peter Molt von der Universität Heidelberg wurde im Herbst 1955 ein erster Mitarbeiter in einer langen Reihe von sozialwissenschaftlich geschulten Laien-Mitarbeitern angestellt.
Am 18. Januar 1956 war es dann so weit: Das Heinrich Pesch Haus wurde feierlich eröffnet. Seinen Standort hatte es damals in den Mannheimer Quadraten (D2,2) – in zwei Kellerräumen eines Hauses in der zerstörten Innenstadt. Am 2. Februar 1956 startete der erste Kurs des „Sozialen Seminars“, einer Bildungsform, die nach dem Krieg in fast allen deutschen Diözesen entstand. Es dauerte zwei Jahre und behandelt die Grundzüge der Staats-, Gesellschafts- und Wirtschaftslehre. Alle 14 Tage fand ein Kursabend statt.
Die Themen nach dem Krieg waren damals: für Demokratie, für Europa, gegen Kommunismus.
Ulrike Gentner, Direktorin Bildung
Wegen Finanzierungs- und Raumproblemen wurde ein neuer Ort gesucht. Im Herbst 1958 wurde die Werderstraße 52 in Mannheim besichtigt, am 20. März 1959 wurde das Haus dort schließlich gekauft. Der Umzug war am 1. Juni 1959. Der vornehmliche Auftrag des Hauses war die politische Bildung von Arbeitnehmern.
Es konnte noch im Januar 1960 ein angrenzendes Grundstück (Kolpingstraße 12) dazu gekauft werden, aber nicht die Mollstraße 42 (die es später möglich gemacht hätte, dort ein Studentenheim oder ein kleines Bildungshaus zu errichten).
Im Januar 1960 wurde – nach Trennung vom Winfriedwerk in Augsburg – ein eigener Verlag, der Pesch-Haus-Verlag für sozialpolitische Kleinschriften gegründet. Hier erschien ab 1962 bis 1979 das „Civitas – Jahrbuch für Sozialwissenschaften“. Die Schriftleitung hatte unter anderem der spätere rheinland-pfälzische Ministerpräsident Dr. Bernhard Vogel inne. Er gründete auch die Schriftenreihe „Freiheit und Ordnung“.
Das Bildungszentrum ist nach dem Jesuiten, Sozialphilosophen und Volkswirt Heinrich Pesch (1854–1926) benannt. Er lebte in einer Zeit radikaler Strömungen: Ein grenzenloser Kapitalismus, der dem Egoismus und der Durchsetzungskraft des Einzelnen keine Schranken setzte, stand dem wachsenden Einfluss des Kommunismus feindlich gegenüber, in dem das Kollektiv alles und der Einzelne mit seinen Bedürfnissen, Wünschen und Talenten nichts zählte.
Er war Nationalökonom, heute würde man Volkswirtschaftler dazu sagen. Und er sah aus dieser Perspektive die zwei Megatrends der Zeit vermeintlich unversöhnbar: den ungezügelten Kapitalismus und den Kommunismus. Dazwischen die Arbeiterfrage, also die Situation der oft prekär beschäftigten einfachen Arbeitnehmer. Zwischen den beiden großen Megatrends fand die katholische Soziallehre mit Pesch eine eigene, unabhängige Position, und das finde ich bis heute eine ganz starke Leistung.
Tobias Zimmermann SJ, Direktor des HPH
Pesch setzte beidem seine Vorstellungen zu einer humanen Wirtschafts- und Gesellschaftslehre entgegen, Grundlage der katholischen Soziallehre. Jede einzelne Person mit ihrer Würde zählt. Und zugleich sind wir als Christinnen und Christen aufgerufen, uns in unserem Umfeld und mit unseren Möglichkeiten persönlich und konkret einzusetzen für Menschen in schwierigen Lebensumständen und für eine gerechte Gesellschaft, die jeder Person ein Leben in Würde ermöglicht.
Heinrich Pesch und seinen Schülern Gustav Gundelach SJ und Oswald von Nell-Breuning SJ ist es zu verdanken, dass neben der Würde des Menschen und dem Subsidiaritätsprinzip auch das Solidaritätsprinzip in der modernen katholischen Soziallehre verankert ist. Sein Verständnis von Gesellschaft hat maßgeblich die Inhalte des Grundgesetzes geformt.
Als Nachfolger von P. zu Löwenstein wurde am 2. Februar 1964 P. Heinrich Krauss eingeführt, der das Haus bis 1967 leitete. Ihm als Provinzial (1967-1973) ist es zu verdanken, dass später Verhandlungen mit der Diözese Speyer um den Neubau eines Hauses in Ludwigshafen geführt wurden.
Mit dem Beschluss der neuen HPH-Satzung 1969 wurde der Grundstein für das spätere Bildungszentrum in Ludwigshafen gelegt. Seit damals ist ein Verein mit Vertretern des Jesuitenordens, des Bistums Speyers und der katholischen Dekanate Ludwigshafen und Mannheim Träger des Hauses.
Im Herbst 1971 wird die wissenschaftliche Arbeit des HPH als „Institut für Gesellschaftspolitik“ an die Hochschule für Philosophie in München verlegt. Zwei Drittel der Bibliotheksbestände des HPH gehen nach München. Das HPH soll sich nun vor allem der Bildungsarbeit widmen.
Der erste Spatenstich zum Bau des HPH erfolgte am 17. September 1971, die Grundsteinlegung dann am 22. Sptember 1972. P. Karl Weich wird zum 1. Januar 1972 Direktor des Heinrich Pesch Hauses (1972-1980) und begleitet den Bau und Umzug. Die Jesuiten-Patres Jörg Dantscher, Direktor des „Sozialen Seminars“, und P. Benno Krämer verstärken das Personal des Hauses. Am 6. Dezember 1973 war es dann so weit – das HPH zog nach Ludwigshafen um. Die neue Adresse lautete Frankenthaler Straße 229. Mit dem 1. Januar 1974 nahm das HPH seine Arbeit am neuen Standort auf.
Am 2. März 1974 wurde das Bildungszentrum in Anwesenheit von Ministerpräsidenten Dr. Helmut Kohl, Provinzial Vitus Seibel SJ, Bischof Dr. Friedrich Wetter und dem Ludwigshafener OB Ludwig eingeweiht. Neben dem Großen Saal mit 120 Plätzen standen noch fünf Tagungsräume für 30 Personen, mehrere Clubräume für zehn bis 15 Personen, zwei Kindergartenräume und ein großzügiges Foyer zur Verfügung. Nicht zu vergessen der Freizeitbereich mit Hallenschwimmbad, Kegelbahnen, Tischtennis, Beatraum, Bier- und Weinstube, einem Kinderspielplatz, Sportplätze, Freiluftschach und einer großen Rasenfläche. Es gab sogar gleich zwei Kapellen, eine große und eine kleine, für Gottesdienste und Meditationen.
Die Einweihung der Aula mit 350 Sitzplätzen folgte ein knappes Jahr später – am 15. Februar1975.
Das HPH bot nicht nur Kurse und Vorträge im eigenen Haus an, sondern auch Tagungen außerhalb. Die Referenten hielten zahlreiche Vorträge in Nordbaden und der Pfalz sowie darüber hinaus. Besonders hervorzuheben sind die gesellschaftspolitischen Bildungsmaßnahmen, die im Rahmen der von der Arbeitsgemeinschaft für katholisch-soziale Bildungswerke (AKSB) geförderten Arbeit durchgeführt wurden. Diese Aktivitäten prägten das Profil des HPH als ehemaliges Sozialinstitut des Ordens maßgeblich.
Von Anfang an verfügte das HPH über eine eigene Jugendabteilung. Im Jahr 1980 umfasste deren Angebot neben einem Beratungsdienst für arbeitslose Jugendliche und der Arbeit mit geistig- und lernbehinderten Menschen auch thematische Schwerpunkte wie „Erfahrungen aus Wohngemeinschaften“, Entwicklungspolitik sowie politische Philosophie für Anfänger. Zudem wurden frühzeitig Programme für Familien entwickelt, darunter ein Arbeitskreis für alleinerziehende Eltern.
Die Schwerpunkt der Arbeit waren:
Inhaltlich lag ein Fokus auf theologischer Weiterbildung, ergänzt durch Abendseminare zu politischen, psychologischen und medienpädagogischen Fragestellungen. In einem „Filmforum“ wurden ausgewählte Spielfilme diskutiert. Auch für Frauen gab es spezielle Angebote, unter anderem ein Arbeitskreis „Wie stärke ich mein Selbstbewusstsein?“
Schon 1976 traf sich im HPH der Club 86, ein Freizeitangebot für Menschen mit Behinderungen, das vom HPH bis heute unterstützt wird. .
Im Herbst 1980 übernahm P. Jörg Dantscher die Leitung des Heinrich Pesch Hauses (1980-1984).
Die Erprobung von Medien, vor allem des Privat-Fernsehens, führte zu einem Anbau des Heinrich Pesch Hauses, dem Fernseh-Studio. Dieses sollte sich der Erprobung von kirchlichem Fernsehen („Pilotprojekt Kabelfernsehen (TV) Ludwigshafen“) widmen. Der Anbau wurde in Kooperation der Diözese Speyer und der Zentralstelle Medien der Deutschen Bischofskonferenz 1981 erstellt. Die Leitung dieses Studios übernahm anfangs der bisherige Leiter des Pesch Hauses, P. Karl Weich. Das Studio wurde später in seiner Nutzung dem „Institut für publizistischen Nachwuchs“ unter Leitung von P. Wolfgang Seibel übergeben, als sich dieses Pilotprojekt für die Kirche als nicht durchführbar erwies.
Im September 1984 löste P. Helmut Schmitt P. Dantscher als Leiter des HPH ab.
Anfang 1985 übernahm wieder P. Karl Weich die Leitung des Hauses (1985-1987). Ihm folgte am 1. Juli 1987 P. Hans Joachim Martin.
Nach 20 Jahren wird das Haus umgebaut. Die Arbeiten begannen 1995. Dabei wurden unter anderem die gesamten Dachflächen saniert, neue Fenster eingebaut, die Heizung erneuert und die Fassade renoviert. Alle 90 Zimmer im Wohnturm, wie es damals hieß, wurden modernisiert und die Einrichtung erneuert. Auch die Aula, die Tagungsräume und die Eingangshalle wurden neu gestaltet. Kostenpunkt: 11,5 Millionen Mark.
Zur Wiedereröffnung am 27. September 1996 spricht Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl. „Damals waren wir froh“, blickte er auf die Eröffnung des Hauses zurück, dass es gelungen war, eine solche Institution hier in Ludwigshafen anzusiedeln. Seither hat sich das HPH zu einer der größten und angesehensten kirchlichen Bildungseinrichtungen in unserem Land entwickelt. „
„Bildungsarbeit aus christlich-sozialem Geist ist ein unverzichtbarer Bestandteil unserer kulturellen Identität. Wir können und wollen darauf nicht verzichten.“
Helmut Kohl bei der Wiedereröffnung am 27.09.1996
Immer wieder passten sich die Inhalte und Formate der Bildungsarbeit an veränderte gesellschaftliche Bedingungen an. So wurde während der Sanierung die interne Struktur des Bildungszentrums effektiver gestaltet. Mit dem „Zentrum für Soziales Management“ startete das HPH 1996 ein neues Projekt zu Themen von Organisationsentwicklung und Qualifizierung von Führungskräften in kirchlichen Einrichtungen.
Zugleich wurden die Voraussetzungen für einen neuen Arbeitsschwerpunkt rund um Internet, Multimedia und vernetzte Kommunikationstechnologien geschaffen. Diese waren eingebettet in den Gesamtauftrag des Hauses: Religiöse und Bildungsarbeit zu leisten und von der christlichen Soziallehre aus gesellschaftliche Impulse zu geben.
Gesamtauftrag des HPH war es, religiöse und Bildungsarbeit zu leisten und von der christlichen Soziallehre aus gesellschaftliche Impulse zu geben. DerDie Arbeit des HPH konzentrierte sich auf mehrere Schwerpunkte:
1998 begann der Aufbau des Schwerpunkt Geschlechtergerechtigkeit.
„Mit unseren Angeboten versuchen war, an das auf der biblischen Botschaft beruhende Menschenbild zu erinnern und Bausteine für eine menschliche Gesellschaft zu entwickeln. Denn allein der Glaube an Gott kann die Würde aller Menschen auf Dauer garantieren.“
Pater Hans-Joachim Martin SJ 1996, Leiter des HPH von 1987- xxxx
Das HPH als Vorhof der Kirche – so sah der damalige Leiter P. Hans-Joachim das HPH im Jubiläumsjahr. Als einen einladenden Ort, „an dem alle willkommen sind. Ein Forum für Menschen, die der Kirche äußerlich fernstehen, undogmatisch und gesprächsbereit, alle Meinungen akzeptierend, dennoch nie vergessend: Wir sind eine kirchliche Institution und vertreten klare Positionen, aber wir stellen uns der argumentativen Auseinandersetzung mit Andersdenkenden.“
Seit 2005 hat Erzählen einen festen Platz im HPH. Ausgehend von der „Offensive Bildung“, in der sich seit 2005 Wirtschaft, Spitzenverbände, Träger von Kindertagesstätten, Schulen, Wissenschaft und Fachpraxis gemeinsam für Bildung in den Kitas und Grundschulen der Region engagieren, war das Haus insgesamt zehnmal Veranstalter des Internationalen Erzählfests in der Metropolregion Rhein-Neckar. Regelmäßig gibt es seitdem Erzählwerkstätten mit dem Themenschwerpunkt Sprachförderung und Förderung interkultureller Begegnungen und Erzählkulturen. Das lebendige Erzählen von Geschichten aus verschiedenen Kulturkreisen im Erzählzelt fasziniert Kinder und hilft ihnen, ihre eigene Kultur und fremde Kulturen besser zu verstehen.
„Sprache ist ein zentrales Hilfsmittel, um Brücken zu bauen und damit wichtig für interkulturelles Lernenb“.
Ulrike Gentner, Direktorin Bildung
Ebenfalls 2005 gingen Angebote wie Fortbildungen für Kita-Fachkräfte, Fachtage und Workshops für Kinder und Eltern rund um naturwissenschaftlich-frühkindliche Bildung an den Start.
Wer gute Wurzeln hat, kann gut wachsen: Seit 2007 gibt es die Familienbildung im Heinrich Pesch Haus. Neben zahlreichen Angeboten für Kinder, Eltern und Familien organisiert sie regelmäßig Fachtage. Die Angebote umfassten folgende Themen:
Und turbulent und bunt wird es seit 2012 jeden Sommer, wenn die Familienbildung zum Kinderferienprogramm einlädt. Fünf Wochen lang erleben Kinder ein altersgerechtes und vielfältiges Programm.
Was unter dem Namen »Hotel der Akademie Heinrich Pesch Haus« begann, hat sich stetig weiterentwickelt. So haben wir 2011 die Konzession für den Hotelbetrieb erhalten und wurden 2015 erstmals mit drei DEHOGA-Sternen ausgezeichnet. 2017 erhielt unser Hotelbetrieb den Namen Heinrich Pesch Hotel. Damit soll deutlich gemacht werden, dass der Hotelbetrieb offen für alle Gäste ist, die in Ludwigshafen tagen oder übernachten möchten – nicht nur für Teilnehmerinnen und Teilnehmer unserer eigenen Veranstaltungen.
2021 wurden die Hotelzimmer renoviert
2006 haben wir schon einmal ein 50-jähriges Jubiläum gefeiert – nämlich das der Gründung des Hauses in Mannheim. Zum Festakt kamen Bischof Anton Schlembach und Bundeskanzler Helmut Kohl.
Als 2015 die Flüchtlingswelle unzählige Schutzsuchende nach Deutschland und auch nach Ludwigshafen brachte, reagierte das Heinrich Pesch Haus darauf mit Sprachförderangeboten. Es wurde eigens eine Stelle zur Koordination der Angebote für Geflüchtete eingerichtet. Die Familienbildung im HPH Spiel- und Sprachgruppen speziell für Kinder von Geflüchtetenan. Bis heute sind die Deutschkurse, die mehrmals in der Woche von Ehrenamtlichen gegeben werden, fester Bestandteil unseres Programms.
Gleichzeitig entstand in dieser Situation auch die Idee für den Bau der Heinrich-Pesch-Siedlung auf einer bislang landwirtschaftlich genutzten Fläche in direkter Nachbarschaft zum Heinrich Pesch Haus. Auf 15 Hektar wird sie Heimat für 2000 Menschen bieten. Die Idee der Gründung einer Siedlung fand breite Unterstützung in der Kommunal- und Landespolitik sowie bei Partnerinstitutionen und in der Nachbarschaft des HPH. Seit Dezember 2020 hat der Bebauungsplan Rechtskraft. Mit der Heinrich-Pesch-Siedlung setzen wir uns ein, damit Menschen in dieser Region gut zusammenleben, friedlich in Vielfalt, im Frieden und der Fürsorge auch für die uns anvertraute Schöpfung.
Während der Corona-Pandemie begann das Heinrich Pesch Haus, kostenlos warme Mahlzeiten an Bedürftige zu verteilen. Zwischen April 2020 und Sommer 2024 gab „Mahlze!t LU“ über 71.000 Mahlzeiten aus – immer frisch gekocht, ohne Nachweis der Bedürftigkeit und zu 100 % spendenfinanziert.
Auf den Ausbruch des Ukraine-Krieges reagierte das HPH und richtet mit „LU can help“ eine Anlauf- und Koordinierungsstelle für Geflüchtete ein.
Das jüngste Projekt, das im Jubiläumsjahr gestartet ist, ist „LU can learn“ – jungen Erwachsenen wird ermöglicht, ihren Schulabschluss nachzuholen.
Das Zentrum für Ignatianische Pädagogik (ZIP) wurde 2013 geründet. Es unterstützt Jesuitenkollegien und weitere christlich geprägte Schulen dabei, hohe pädagogische Qualitätsmaßstäbe zu verwirklichen und Werte im Alltag spürbar werden zu lassen. Das ZIP kooperiert mit Schulen, Schulstiftungen, Schulverbänden und Diözesen in Deutschland, Österreich, Ungarn und Litauen. Es ist ein Forum für alle, die Schule als einen Ort verstehen, an dem Schüler*innen lernen, ihr Handeln zu reflektieren und die Welt verantwortlich zu gestalten. Es bietet seither Profil- und Schulentwicklung sowie Ausbildungen in Kinderschutz und Prävention an, fördert pädagogische Fachkompetenz und Demokratie- und Persönlichkeitsbildung durch Workshops und Beratung.
2016 nahm das Zentrum für Ethik, Führung und Organisationsentwicklung im Gesundheitswesen, kurz ZEFOG, seine Arbeit auf. Es bietet Qualifizierungen für Mitarbeitende im Bereich Ethik, Ausbildungen für Führungskräfte zu Führungspersönlichkeiten und Weiterentwicklungen für Unternehmenskultur an
Mit Dankbarkeit schauen wir auf eine lange Geschichte und auf all die Menschen, die das Haus mit ihrem Engagement mitgestaltet, begleitet und gefördert haben. Das Heinrich Pesch Haus ist auch heute, in einer Zeit, in der uns große Herausforderungen als Gesellschaft wieder zu polarisieren drohen, beides: Ein katholisches Bildungs- und Sozialzentrum.
Die Bildungsangebote fördern u. a. Familien in ihrer Erziehungsarbeit, fördern Kinder aller Schichten in Kinderferienprogrammen und durch politische Jugendbildung, stärken Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Beruf oder in ihrer Arbeit in den Mitarbeitervertretungen. Als neue Schwerpunkte sind in den vergangenen Jahren 2021 die Akademie für Frauen und 2022 der sozialökologische Wandel hinzugekommen.
Gesellschaft, Politik, Wirtschaft und Kirche brauchen den offenen Diskurs über Orientierungsfragen. Wir bieten den Raum dafür. Als offene christliche Akademie richtet das HPH sein Angebot an alle Interessierten, unabhängig von kirchlicher und religiöser Prägung.
Wir sind dankbar für den Mut und die visionäre Kraft der damaligen Gründerinnen und Gründer. Sie haben den Grundstein dafür gelegt, dass das Heinrich Pesch Haus die Metropolregion RheinNeckar wie auch die gesellschaftliche Landschaft in Deutschland prägt. Und das ist auch unser Auftrag heute: Menschen Mut zu machen, Orientierung zu geben und die Gesellschaft mitzugestalten.
Tobias Zimmermann SJ, Direktor des HPH
: